Leitfragen zur Pflichtlektüre Die wichtigen Rechtschreibregeln von Lindauer/Schmellentin

Lektüre S. 15 bis 37

Leitfrage 1:

Notiere mindestens zehn konkrete didaktische Überlegungen, welche für den Umgang mit Rechtschreibung und für den Aufbau von Rechtschreibkompetenz in der Primarschule wichtig sind.

Antwort zu Leitfrage 1:

  • Der Rechtschreibung gegenüber eine positive Haltung vermitteln: "die deutsche Rechtschreibung ist lernbar" (nicht: "das ist das System mit den unzähligen Ausnahmen")
  • Das Reguläre hervorheben, nicht die Ausnahmen betonen.
  • Rechtschreibkompetenz systematisch (Schritt für Schritt) aufbauen
  • Rechtschreibung vermitteln unter Berücksichtigung der drei Typen von Rechtschreibwörtern: Nachsprechwörter, Regelwörter, Lernwörter.
  • Wörter nur als Nachsprechwörter deklarieren, wenn das Wort auch wirklich genau so geschrieben wird, wie man es sagt (die lautgetreue Verschriftlichung also tatsächlich orthografisch korrekt ist).
  • Regelwörter erst als Regelwörter einführen, wenn die für das Verständnis der Regel die kognitiven Voraussetzungen und die dazu gehörenden Proben verfügen (davor Regelwörter noch als "Lernwörter" deklarieren).
  • Beim Lernen von Lernwörtern immer auf die so genannte Merkstelle fokussieren (die Stelle im Wort, die weder durch die Lautung noch durch eine Regel abgeleitet werden kann und eben gezielt auswendig gelernt werden muss).
  • Den Schülerinnen und Schülern möglichst vielfältige Zugänge zur Orthografie bieten (unterschiedliche Lerntypen berücksichtigen).
  • Phonologische Bewusstheit gezielt trainieren.
  • Rechtschreibregeln so erklären, dass sie verstanden werden (können).
  • Rechtschreibregeln allenfalls stufengerecht/schülergerechte umformulieren.
  • Rechtschreibrelevante Proben üben und mit den SuS über deren Funktion nachdenken (Reflexion). die rechtschreibrelevanten Grammatischen Proben trainieren
  • Die Schreibweise von bestimmten Wörtern mit dafür geeigneten Methoden gezielt auswendig lernen (Schreibwortschatz memorieren).
  • orthografische Verschriftungskompetenz (Schreibflüssigkeit) regelmässig üben
  • Korrekturkompetenz (Fehlersichtigkeit bzw. Fehlersensibilität) an eigenen und an fremden Texten regelmässig trainieren
  • Korrekturstrategien kennenlernen und trainieren (z.B. Nachschlagekompetenz in einem Wörterbuch oder Regelwerk)
  • Strategien für das Erkennen von eigenen Rechtschreibfehlern üben
  • Rechtschreibung in isolierten Übungen anwenden (explizites Regelwissen trainieren) => Achtung: "Übertraining" vermeiden!
  • Isoliertes Rechtschreibtraining in fokussierten Intervallen von 10-15 Minuten an 2 bis 3 Tagen pro Woche über 2 bis 3 Wochen. dann eine Pause von 3 bis 4 Wochen 10 Minuten Repetition an 2 bis 3 Tagen. Nach einem halben Jahr gleiche Regeln noch einmal trainieren und allenfalls leicht ausbauen (Spiralprinzip).
Modifié le: lundi 14 novembre 2022, 08:54